Psychotherapie und Biofeedback bei Angst und Panik
Wie funktioniert Angst? Angst ist ein wohl jedem bekanntes (und ganz natürliches!) menschliches Gefühl. Ein normaler, angeborener Reflex. Durch eine blitzschnelle Reaktion werden in einer bedrohlichen Situation alle Körperreserven mobilisiert und der gesamte Organismus auf Flucht oder Kampf eingestellt. Dadurch soll die körperliche und seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben gesichert werden. Prinzipiell ist Angst etwas Gutes und sehr nützliches, sie nicht gefährlich, sondern eine normale Gefühl.
Wann wird Angst zur Krankheit?
Angst wird krankhaft, wenn sie ohne reale Bedrohung zu stark, zu lange und zu häufig auftritt, mit belastenden körperlichen Symptomen einhergeht, aufgrund der Vermeidung wichtiger Aktivitäten die schulische, berufliche, soziale und private Funktionsfähigkeit beeinträchtigt und die zunehmende Lebenseinschränkung ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigt werden kann.
Faktoren, welche die Entstehung von Angststörungen begünstigen:
- Traumatische Lebensereignisse, wie z.B. der plötzliche Tod eines nahen Verwandten.
- Lang andauernder Stress und Belastungen im Beruf und Alltag, zusammen mit dem Unvermögen sich zu entspannen oder abzulenken.
- Generationenübertragung von Angststörungen. Ängstliche Verhaltensmuster können in der Kindheit manchmal von den Eltern kopiert worden sein.
- Das plötzliche, oft unerwartete Auftreten einer ersten Panikattacke kann zu einer tiefen Verunsicherung führen und das Auftreten weiterer Attacken begünstigen.
- Eine übertriebene und ängstliche Selbstbeobachtung von Körperfunktionen und Empfindungen.
- Ein übermässiger Sucht- und Genussmittelkonsum kann das Risiko für Angststörungen erhöhen.
- Umweltfaktoren wie Lärmbelastung, Strahlung, Wohnort- oder Stellenwechsel, etc.
- Verschiedene Krankheiten, Stoffwechselstörungen und Hirnverletzungen.
- Angst ist eine Begleiterscheinung vieler seelischer Krankheiten. So ist sie meist auch bei Depressionen, Zwangsstörungen, Psychosen, etc. ein Begleitsymptom. In den meisten Fällen entwickeln sich Angststörungen über einen langen Zeitraum durch ein unglückliches Zusammenwirken vieler Einflüsse, die erst im Zusammen- und Wechselwirken den tatsächlichen Ausbruch einer Angststörung bewirken.
- Angst ist immer ein Zusammenspiel von körperlichen und seelischen Phänomenen:
- Erhöhte Aufmerksamkeit, innere Alarmbereitschaft
- Das normale Denkvermögen wird stark eingeschränkt (wir handeln reflexartig)
- Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
- Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
- Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
- Flachere und schnellere Atmung
- Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
- Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt
- Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf
- Absonderung von Molekülen im Schweiß, die unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen
Bei einer Angststörung entsteht ein Kreislauf der Angst an dem die Wahrnehmung, das Denken, verschiedene Körperreaktionen und die Gefühle beteiligt sind.